
Zusammenhalt statt Hass: Warum die Regenbogenparade 2025 trotzdem stattfindet
Die Regenbogenparade in Wien ist nicht nur ein Fest, sondern eine Demonstration gegen Hass, Gewalt, Ausgrenzung und für Solidarität. Auch nach den Ereignissen in Graz soll für Zusammenhalt demonstriert werden – wenn auch anders als in den Jahren davor. So läuft das Event 2025 ab.


Morgen, am Samstag, dem 14. Juni 2025, zieht die Regenbogenparade zum 29. Mal entgegen der Fahrtrichtung über die Wiener Ringstraße. Doch in diesem Jahr ist vieles anders. Die schrecklichen Ereignisse in Graz haben das ganze Land tief erschüttert. Das ging auch an der Vienna Pride nicht spurlos vorbei. „Unser Mitgefühl und unsere Trauer gelten den Opfern, ihren Familien und Freund*innen“, wie die Homosexuelle Initiative HOSI Wien in einer Aussendung mitteilt.
Stilles Gedenken und Trauerbanner
In Gedenken an die Opfer beginnt die Parade in Stille. Alle Teilnehmer*innen werden dazu aufgerufen, bis hinter das Parlament ohne Musik, ohne Jubel und als ruhiger Gedenkzug Anteilnahme zu zeigen. Die in den beiden Tagen zuvor im Pride Village angefertigten Trauerbanner werden an der Paradenspitze bis zum Parlament getragen und dort niedergelegt. Ein schwarzer Trauerflor schmückt alle Schilder der teilnehmenden Gruppen.
Hinter dem Parlament setzt sich der Paradenzug dann fort – gewohnt laut, bunt und stolz. Die Lebensfreude wird hier nicht als Gegensatz zur Trauer verstanden, sondern als Teil des Widerstands. „Wir dürfen uns nicht spalten lassen. Die Regenbogenparade ist unser Zeichen: Für Menschenrechte. Für Zusammenhalt. Für das Leben.“
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Mehr InformationenLichtermeer im Pride Village
Der erste Tag der Pride Village stand ganz im Zeichen des Gedenkens: In Stille und ohne musikalisches Programm wurde gemeinsam den Opfern gedacht – begleitet von einem Meer aus Lichtern und Zusammenhalt.
Am Freitag und Samstag finden die Veranstaltungen wie geplant statt – allerdings mit behutsam angepasstem Programm, das die Tragödie von Graz respektvoll einbinden soll, ohne die zentrale Haltung der Pride aufzugeben: Zusammen stehen – gegen Hass, für Sichtbarkeit und Solidarität.
Wem nach den letzten Tagen nicht nach Trubel ist: Das verstehen wir – achtet gerade nach Ereignissen wie diesen besonders gut auf euch. Für alle, denen es gerade zu viel ist und die jemanden zum Reden brauchen: Die Rat auf Draht-Hotline steht euch rund um die Uhr zur Verfügung.