
Unsere Highlights der Viennale 2025
Die Viennale steht in den Startlöchern und wir sind sowas von bereit! Damit euch vor lauter Brillanz des Programms nicht das Popcorn aus den Händen fällt, versorgen wir euch jetzt schon mit unseren persönlichen Highlights.
Von 16. bis 28. Oktober 2025 ist es endlich wieder so weit: Die Viennale macht Wien zur Film-Hauptstadt! In fünf Wiener Kinosälen flimmert die 63. Ausgabe der Viennale und mit ihr jede Menge Filmgeschichte über die Leinwände. Rund 200 Filme stehen im Programm, die meisten davon feiern hier ihre Österreich-Premiere.
Wir haben für euch schon mal unsere Highlights herausgepickt, aber lasst euch mit dem Gustieren lieber nicht zu lange Zeit: Der Vorverkauf beginnt am 11. Oktober um 10 Uhr und gerade der Andrang auf bekannte Filme ist üblicherweise sehr groß. Für alle Filme könnt ihr telefonisch unter 01/526 594 769, online auf viennale.at oder persönlich direkt in der Vorverkaufsstelle im Gartenbaukino Karten ergattern.
„Affeksjonsverdi (Sentimental Value)“ – Joachim Trier, (NOR, FRA, DEN, GER 2025)
Wir starten mit einem Film, dessen norwegischen Titel wir am schwersten aussprechen können. In Affeksjonsverdi geht’s um den ehemals berühmten und nach wie vor egozentrischen Regisseur Gustav Borg, der nach langer Auszeit ausgerechnet einen Film über das Haus seiner Familie drehen will.
Dadurch kommt er wieder in Kontakt mit seinen Töchtern Nora und Agnes, die er in jungen Jahren sitzen gelassen hat. Nun bietet er ausgerechnet Nora, die mittlerweile selbst Schauspielerin ist, die Hauptrolle in seinem Film an. Die lehnt ab, worauf sich ein komisches Drama zwischen Filmkunst und der Aufarbeitung der zerrütteten Familienverhältnisse entspinnt.
Klingt auf jeden Fall spannend und die Rolle des eigensinnigen Gustav Borg scheint dem Schauspieler Stellan Skarsgård (u.a. „Dune“, „Chernobyl“, „Illuminati“) durchaus auf den Leib geschnitten zu sein.
Wann & wo?
- DO, 23.10.: Gartenbaukino um 12.30 Uhr
- FR, 24.10.: Gartenbaukino um 21 Uhr
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Mehr Informationen„Das Verschwinden des Josef Mengele“ – Kirill Serebrennikov (FRA, GER 2025)
Josef Mengele war Doktor und SS-Mitglied. In dieser Funktion war er auch im KZ Auschwitz, wo er unter anderem grausame medizinische Experimente an Häftlingen durchführte. Nach dem Krieg floh er nach Südamerika, wo er untertauchte und 1979 starb. Serebrennikows Spielfilm erzählt von Mengeles Jahren im Exil, in denen sich der nie verurteilte Kriegsverbrecher vor allem selbst bemitleidet und seine Maskerade aufrechtzuerhalten versucht. Reue? Keine Spur.
Thematisch ist „Das Verschwinden des Josef Mengele“ auf alle Fälle interessant, weil der Film die Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg so stark in den Fokus rückt. Immerhin gelang es vielen ehemaligen Nationalsozialist*innen, nach dem Krieg zu entkommen. Aber wie lebten sie danach weiter?
Wann & wo?
- FR, 17.10: Gartenbaukino um 21 Uhr – in Anwesenheit des Regisseurs
- DO, 23.10.: Stadtkino im Künstlerhaus um 11.45 Uhr
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Mehr Informationen„Sawt Hind Rajab (The Voice of Hind Rajab)“ – Kaouther Ben Hania (TUN, FRA, 2025)
Kammerspielartige Filme haben oft die Stärke, ein Thema besonders intensiv zu behandeln: Das zeigt auch „Sawt Hind Rajab“. Hier bekommt das Team einer palästinensischen Hilfsorganisation einen Anruf von der sechsjährige Hind, die sich zwischen ihren toten Familienmitgliedern in einem zertrümmerten Auto verstecken muss. Über Stunden bleibt das Kind in der Leitung, während das Team versucht, die Rettung zu organisieren. Die Grundlage des Films ist die Stimme aus einem Originalanruf, gezeigt wird schwerpunktartig die Situation in der Notrufzentrale.
Bei der Viennale 2025 steht auch der Konflikt in Israel und Gaza im Zentrum. Direktorin Eva Sangiorgi betonte im Vorfeld, das Festival wolle „Solidarität mit den Opfern und ihren Familien ausdrücken“. So wird etwa auch Avi Mograbis Dokumentation „The First 54 Years“ aus 2021 erneut gezeigt und anschließend findet eine Diskussion mit Ruth Beckermann statt. „Sawt Hind Rajab“ ist Beispiel einer der Filme, die die palästinensische Perspektive zeigen.
Wann & wo?
- MI, 22.10.: Gartenbaukino um 15.30 Uhr
- DI, 28.10.: Metro, Historischer Saal um 13.45 Uhr
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Mehr Informationen„Elements of(f) Balance“ – Othmar Schmiderer, (AUT, 2025)
„Elements of(f) Balance“ zeigt die Perspektive von Menschen, die nach Lösungen für die Klimakrise suchen: Also die Natur weniger ausbeuten und stärker mit ihr kooperieren. Dabei spielen Zukunftstechnologien (Stichwort: KI) eine ebenso große Rolle wie neu entdeckte, fast vergessene Traditionen. Der Film zeigt etwa Menschen in China, die eine Wüste aufforsten, ebenso wie deutsch-österreichische Pilzforschung oder eine KI, die Anbaumethoden in Holland optimiert.
Hier ist es womöglich wohltuend, die Klimakrise aus einer frischen Perspektive zu sehen. Und bildstark ist die Dokumentation auf alle Fälle auch.
Wann & wo?
- FR, 17.10.: Stadtkino im Künstlerhaus um 17.30 Uhr – in Anwesenheit des Regisseurs und des Kameramanns
- MO, 27.10.: Filmmuseum um 14 Uhr – in Anwesenheit des Regisseurs

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„Eojjeol suga eopda (No Other Choice)“ – Park Chan-wook (KOR, 2025)
Aus Südkorea kommen immer wieder sehr spannende Produktionen: Man denke nur an „Parasite“ oder „Squid Game“. Sie punkten häufig mit einem spannenden Genre-Mix, wobei Drama, bissige Satire und blutige Action schon mal verschwimmen. Ähnlich ist es bei „Eojjeol suga eopda“.
Der Film handelt von Man-soo, der seit 25 Jahren in einer Papierfabrik arbeitet. Als er unvermittelt seinen Job verwirrt, stürzt er in eine tiefe Krise. Als er einfach keine Arbeit findet und mit seiner Familie zunehmend in finanzielle Probleme gerät, greift er zu rabiaten Mitteln: Er beginnt, die anderen Bewerber*innen um einen Job umzubringen. Und das auf sehr blutige Art und Weise.
Diese Art von Film ist oft spannend, weil darin häufig auch Themen der (südkoreanischen) Gesellschaft bissig behandelt werden – gerade hoher Leistungsdruck und soziale Benachteiligung. Da kann auch so ein Film auf seine rabiate Art zum Nachdenken anregen.
Wann & wo?
- FR, 21.10.: Gartenbaukino um 21 Uhr
- FR, 25.10.: Stadtkino im Künstlerhaus um 23.15 Uhr
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Mehr Informationen„Dracula – Radu Jude“ (ROM, AUT, LUX, BRA, 2025)
Wer es etwas absurder mag, könnte sich dieses Werk zu Gemüte führen: In „Dracula“ möchte ein junger Regisseur einen Film über ebendiese Legende drehen. Weil ihm aber nichts Brauchbares einfällt, fragt er die Künstliche Intelligenz um Hilfe und bekommt völlig verrückte Outpots: So nimmt das Drama um Dracula immer schrägere Wendungen, bis der Vampir am Ende einen TikTok-Account betreibt und – laut Filmbeschreibung auf der Viennale-Website – „auf Maisstauden Dildos wachsen“.
Hört sich schräg an? Ist es wahrscheinlich auch. Aber zu viel Normalität und Klassik wird ja auch mal langweilig. Und der Mythos von Dracula, der in Rumänien zur Unterhaltung von Tourist*innen stetig angefeuert wird, kann schon mal durch den Kakao gezogen werden – so wie eigentlich jeder Mythos.
Wann & wo:
- MO, 20.10.: Stadtkino im Künstlerhaus um 20 Uhr – in Anwesenheit von Schauspieler Lukas Miko
- SA, 25.10.: Urania um 20 Uhr – in Anwesenheit von Schauspielerin Eszter Tompa

Kurzfilmprogramm und Specials
Wie jedes Jahr gibt es auch bei der Viennale 2025 wieder eine Menge spannender Kurzfilme zu sehen, die vom Viennale-Team in verschiedene Grüppchen gepackt wurden.
Zusätzlich finden während mehrere Sonderprogramme statt, die sich einzelnen Künstler*innen widmen: Im Filmmuseum werden im Rahmen einer großen Retroperspektive zum Beispiel 23 restaurierte Werke des französischen Regisseurs Jean Epstein gezeigt. Unter anderem wird auch Digna Sinke und Angela Summereder je ein Special gewidmet.
