Vogelfrei im Augarten: So schmeckt’s im Taubenkobel Pop-up
Zehn Jahre Taubenkobel-Pop-ups: Im „Vogelfrei“ im Atelier Augarten wird nicht einfach nur Fine Dining auf höchstem Niveau serviert. Barbara Eselböck und Alain Weissgerber präsentieren Kulinarik, Kunst und ein Dessertbuffet, das alle schwach werden lässt.
Alle Jahre wieder kommt das beliebte Pop-up von Barbara Eselböck und Alain Weissgerber nach Wien. Immer mit originellem Namen, immer an einer Adresse, die man entweder nicht kennt oder aber nicht gedacht hätte, hier jemals ein Menü auf Sterne-Niveau servieren zu können.
Heuer ist nicht nur der Ort wieder einmal besonders, sondern auch der Anlass, denn heuer wird zudem zehn Jahre Taubenkobel Pop-up gefeiert. Zehn Jahre, in denen Barbara und Alain den Winter in Wien gastronomisch jedes Mal neu erfunden haben – mal in einer Autowerkstatt, mal im Otto-Wagner-Spital, mal im Voga (Club Volksgarten).
Nun also im 2. Bezirk, in der Scherzergasse 1a, wo sich noch bis 21. Dezember 2025 alles um Genuss, Kunst und den kleinen, feinen Wahnsinn dreht, den nur der Taubenkobel so beherrscht.
2 Menüs – 1 Traum
Gekocht wird Montag bis Samstag ab 18 Uhr, und wie immer geht es nicht einfach um Menüs, sondern um Flugbahnen. Der „Zwitscherflug“ (120 Euro von Montag bis Mittwoch und streng limitiert!) tänzelt an den ersten Wochentagen über die Teller, während der „Hochflug“ (220 Euro) täglich zum festlich-verspielten Jubiläumsritual wird.
Vegetarisch, pescetarisch, vegan, glutenfrei, laktosefrei – wer anders fliegt, bekommt hier seine eigene Route, denn Anpassungen geschehen so selbstverständlich wie das Zwinkern eines gut gelaunten Kellners.
Erlebnis für alle Sinne im Atelier Augarten
Schon beim Eintreten wird klar, dass hier nicht nur kulinarisch, sondern auch räumlich viel Platz für allerlei Höhenflüge ist. Das Atelier Augarten mit seinen hohen Wänden und großen Fenstern wirkt wie ein elegantes Gewächshaus für Ideen, Gedanken und Geschmäcker. Große runde Tische laden zum Teilen und Verweilen ein, die Dekoration ist verspielt und warm, irgendwo zwischen Wintergarten, Kunstinstallation und festlichem Nest.
Der Service bewegt sich aufmerksam, entspannt und mit genau jener Mischung aus Präzision und Lockerheit durch den Raum, die dafür sorgt, dass man sich sofort aufgehoben fühlt – unaufgeregt, herzlich, aufmerksam und somit im Grunde immer zur richtigen Zeit zur Stelle.

Fine Dining mit 4 Hauben und 2 Sternen
Das Menü selbst ist deutlich an den Garten angelehnt und erzählt von Erde, Wurzeln, Pilzen und Wintergrün – allerdings auf Taubenkobel-Art, also mit Augenzwinkern. Es beginnt knusprig mit feinen Erdäpfelchips, die mit Trüffel veredelt werden, gefolgt vom inzwischen ikonischen Ei mit Kren, das hier wie eine kulinarische Visitenkarte serviert wird.
Die Vorspeise bringt marinierte Bachforelle auf den Teller, begleitet von Rettich und Kresse. Ein gefüllter Kräuterseitling mit konzentrierter Pilzessenz schlägt die Brücke zum Unterholz, bevor ein Zwischengang aus Bittersalat und Jakobsmuschel mit Bergamotte für Balance und Eleganz sorgt.
Auf den ebenfalls fast schon berühmten Maroni-Gang mit pochiertem Ei und Trüffel freuen sich einige Spaßvögel. Und der Hauptgang setzt mit confiertem Kalb, gefülltem Spitzkraut und Erdäpfeln einen ruhigen, souveränen Schlusspunkt, der zeigt, dass große Küche nicht laut sein muss, um Eindruck zu hinterlassen.

Das Nachspeisenbuffet: Wo Kalorien fliegen lernen
Und dann, natürlich, das, worüber die Stammgäste flüstern wie über ein kleines kulinarisches Geheimnis, das eigentlich längst keines mehr ist: das legendäre Nachspeisenbuffet. Seit Jahren sorgt es dafür, dass Gäste glücklich hineingehen und kugelrund wieder hinausrollen. Es ist ein süßer Ausnahmezustand, der jedes Jahr aufs Neue beweist, dass im Taubenkobel nicht nur gekocht, sondern auch fabuliert, gespielt und verführt wird.

Zwitschern in der Vogelbar
Für alle, die lieber landen als reservieren, gibt es auch heuer wieder eine Bar – genauer gesagt die Vogelbar. Ab 18 Uhr – außer sonntags – strömt man dort ohne Voranmeldung hinein und bekommt nicht nur Drinks, sondern auch was zum Knabbern, wie etwa die berühmte Krautsuppe oder handgerollte Gnocchi mit Trüffel.
Die ideale Ergänzung zu den herrlichen Drinks, die zwischen Lichtinstallationen von Katharina Senn und den Arbeiten von Hans Weigand serviert werden und bei denen man jegliche Kontrolle über Zeit und Gläseranzahl verlieren kann.
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Mehr InformationenDas nächste Pop-up kommt bestimmt
Das Jubiläum im Augarten ist weit mehr als nur ein weiterer Stopp in der langen Pop-up-Tradition des Taubenkobels. Es ist Rückblick und Neustart zugleich – ein Projekt, das mit Liebe, Detailverliebtheit und einer großzügigen Portion Freiheit gestaltet wurde. Ein Ort, an dem man nicht einfach speist, sondern für ein paar Stunden tatsächlich abhebt.
Und wer es heuer nicht mehr in die Scherzergasse schafft, muss sich lediglich bis zum nächsten Winter gedulden – wenn Alain und Barbara wieder ein neues Nest bauen, an neuer Adresse, mit neuem Motto und garantiert derselben Lust, ihren Gästen einen kulinarischen Höhenflug zu bieten.