
Tischgeflüster #2: Christine Mair vom Hotel Hohenwart, Südtirol
Zu Tisch, bitte. Bei Tischgeflüster treffen wir uns mit Locals aus aller Welt auf einen Plausch, um für euch die besten Tipps aus erster Hand zu bekommen. Dabei stammen unsere Gesprächspartner*innen aus der Gastro- oder Hotelszene und sind in der jeweiligen Stadt bzw. Region bestens vernetzt. Dieses Mal sprechen wir mit Christine Mair vom Hotel Hohenwart in Südtirol über Jazz-Musik, Schlossgärten und ein Kino mitten in der Natur.

Aufwachen, wenn die ersten Sonnenstrahlen durch die Vorhänge blitzen, und zu Bett gehen, wenn der Mond hinter dem Berg in Richtung Vinschgau untergegangen ist. Ungefähr so läuft es im Hotel Hohenwart in Schenna. Der Familienbetrieb liegt mit idyllischem Blick über Meran gebettet zwischen Bergen, Wiesen und Wäldern. Hier locken nicht nur das Wellness-Angebot und die Kulinarik, sondern vor allem die einmalige Gastfreundschaft der Gastgeber*innen.
Eine von ihnen ist Christine Mair, die das Hotel in zweiter Generation mit ihren Geschwistern und Kindern führt. Sie ist in Schenna geboren und aufgewachsen und kennt den Ort natürlich in- und auswendig. Doch ihr Wissen rund um die schönste Aussicht, Kultur und das beste Eis machen an der Ortsgrenze nicht halt.
Meran ist schon schön, aber ich möchte nicht in der Stadt wohnen. Ich brauche einfach diesen Blick, diese Weite vor mir.
Christine Mair
Wir haben Christine in ihrem Hotel getroffen und nach ihren Geheimtipps für Schenna und Meran gefragt. Dabei hat sie uns Tipps für ganz Südtirol verraten. Am Ende des Artikels findet ihr die persönlichen Highlights von Christine in einer Liste zusammengefasst.


1000things Magazine: Was macht Schenna für dich aus?
Christine Mair: Schenna ist einfach ein gewachsener Ort. Sehr bodenständig, sehr traditionell. Die Leute hier sind sehr naturverbunden und sparsam. Für mich macht es besonders die Lage aus: Ich brauche diesen Blick ins Tal. Meran hat natürlich viele Reize und ein gewisses Angebot, das ich auch von hier aus nutzen kann, aber ich möchte nicht in der Stadt wohnen. Ich brauche die Weite vor mir und fühle mich hier wohl.
Was muss man unbedingt gesehen haben?
In Schenna sollte man mal ins Schloss gehen und eine abendliche Führung mit dem Grafen mitmachen. Man muss unbedingt wandern gehen – nicht unbedingt raus auf den Berg, sondern durch die Obstwiesen und entlang der Walwege. Ganz relaxt. Ich persönlich bin ja Gartenliebhaberin und liebe das Grüne, deswegen auch die Gärten vom Schloss Trautmannsdorf. Und zwar zu jeder Jahreszeit. Sowohl im Frühjahr als auch im Herbst, wenn sich die Blätter färben und sich alles auf den Winterschlaf vorbereitet. Der Garten wächst ja und es gibt viele tolle Veranstaltungen dort, deswegen rate ich jedem Gast bei jedem Besuch hier einen Ausflug dorthin.
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Und was ist unterschätzt?
Mir fällt eigentlich nichts ein, alles hat so seine Wertschätzung. Auch Trautmannsdorf schätzen aufgrund der Events viele, auch wenn ich einige Einheimische kenne, die selbst noch nie dort waren.


Wo gibt es den besten Kaffee in der Gegend?
Wir haben in Lana eine Rösterei, Kuntrawant, die haben jetzt auch ein eigenes Café und dort gibt es den besten Kaffee. Wir haben zwar im Hotel auch guten, hiesigen Kaffee, aber wenn wir im Winter geschlossen haben, hole ich mir immer bei Kuntrawant einen Cappuccino oder Espresso. Die Rösterei ist klein, mittlerweile gibt es die auch schon fast 15 Jahre, und das Café ist eben neu. So kann man gleich vor Ort den Kaffee genießen.
Welches ist dein absolutes Lieblingsrestaurant? Und warum.
Ich wohne natürlich im Hotel und bin gelernte Köchin, habe aber nie gerne gekocht. Deswegen esse ich meistens im Hotel. Dienstag und Mittwoch haben mein Mann und ich aber frei und gehen deswegen immer Montagabend nach Meran zum Pizzaessen zu Relax. Mein Mann liebt dort die scharfe Pizza und ich die sehr gute Weinauswahl. Das ist so unsere Tradition.

Apropos Tradition: Wo bekommt man das beste traditionelle Essen?
Hier in Schenna, oben am Berg, beim Zmailer gibt’s einen guten Brennnesselknödel. Die Bäuerin Marta kocht, die Tochter bedient. Im Frühjahr haben sie auch Löwenzahnsalat – das sind so traditionelle Highlights hier.
Wenn du dir einmal richtig gönnen möchtest: Wo reservierst du?
In der Blauen Traube in Algund draußen. Das macht ein ehemaliger Mitarbeiter von uns.
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Mehr InformationenBestes Preis-Leistungs-Verhältnis?
Ich bin immer der Meinung: Für was Gutes zahle ich auch gerne. Viele sagen, das und das ist zu teuer. Wenn ich aber eine gute Qualität bekomme, mich wohlfühle und das Ambiente passt, dann bin ich auch gerne bereit, zu zahlen. Günstig ist günstig. Es gibt natürlich überteuerte Sachen, aber ich glaube, wenn ich etwas Gutes haben will, muss ich auch dafür zahlen.
Aber ich hätte etwas anderes, ich bin ja auch große Eisliebhaberin: Meine liebste Eisdiele ist die Sabine in Meran. Ich fahre ja immer nach Lana zum Arbeiten und da hole ich mir unterwegs mein Eis.
Was tut sich gerade so an frischem Wind?
Ich gehöre natürlich eher zur älteren Generation, aber es tut sich schon was. Mich interessieren vor allem musikalische Sachen, ich gehe gerne auf Konzerte. Im Juli wird das neue Stadttheater eröffnet, da gibt ein Meraner Streicher ein Konzert, der in Verona auch spielt. Nächste Woche ist das Südtirol Jazzfestival, letzte Woche gab es in Lana Musikveranstaltungen.


An welchem Ort kannst du so richtig abschalten?
Es ist ganz schön, mal an den Kalterersee zu fahren. Jetzt nicht ins öffentliche Freibad, sondern einen Tag ins Seehotel Ambach. Dort kann man zum Day Spa hin, von hier fährt man etwa eine Stunde.
Ich gehe auch gerne in die Berge, um dort abzuschalten.
Wo genießt man den schönsten Blick auf die Umgebung?
Ein wirklich schöner Blick – so ist das auch gedacht – ist das Knottnkino vom Künstler Franz Messner. Der hat auf einem Fels oberhalb von Hafling einfach Kinobestuhlung angebracht. Er sagt, die Natur ist das Kino. Mal fliegt ein Vogel vorbei, mal eine Fliege. Dort sitzt man, wenn man sich darauf einlässt, besonders schön zum Sonnenuntergang und sieht fast bis nach Bozen. Ein ganz magischer Ort!
In welchem Hotel in der Stadt würdest du gerne selbst einmal übernachten?
Wo ich in Südtirol wirklich gerne mal hin möchte, ist der Zirmerhof in Radein. Das ist auch eine gewachsene Struktur, wesentlich älter als unser Hotel Hohenwart, aber auch authentisch und mit Tradition. Ich war bisher immer nur zum Essen dort und hab mir immer gedacht, man könnte dort mal ein paar Tage hinfahren. Ich bin sehr feinfühlig für die Atmosphäre, es muss einfach stimmig sein und dort ist das so.

Für was Gutes zahle ich auch gerne. Viele sagen, das und das ist zu teuer. Wenn ich aber eine gute Qualität bekomme, mich wohlfühle und das Ambiente passt, dann bin ich auch gerne bereit, zu zahlen. Günstig ist günstig.
Christine Mair
Tischgeflüster Top 12: Südtirol auf einen Blick
- 🛌 Hotel Hohenwart | Verdinserstraße, 5, 39017 Schenna
- 🏰 Schloss Schenna | Schloßweg 14, 39017 Schenna (Führungen um 8 €)
- 🌹 Gärten von Schloss Trautmannsdorf | St. Valentin-Straße 55, 39012 Meran
- ☕️ Kuntrawant Kaffeerösterei | Josef-Aigner-Straße 2, 39011 Lana
- 🍕 Vinothek & Pizzeria Relax | Cavourstraße 31, 39012 Meran
- 🥗 Zmailer-Hof | Bergerweg 17, 39017 Schenna
- 🍽️ Blaue Traube | Alte Landstraße 44, 39022 Algund
- 🍨 Eisdiele Sabine | Garibaldistraße 19, 39012 Meran
- 🎶 Südtirol Jazzfestival Alto Adige
- 🩱 Seehotel Ambach | Klughammer 3, 39052 Kaltern
- 👀 Knottnkino | Vöraner Straße, 39010 Vöran (Hochplateau von Hafling-Vöran-Meran)
- 🏨 Hotel Zirmerhof | Oberradein 59, 39040 Radein