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Wagrain-Kleinarl: Unser Sommerurlaub mit klinisch bestätigter Wirksamkeit
Andere Urlaubsregionen lassen die Höhe ihrer Berge vermessen, in Salzburg versucht man sich hingegen an einer Vermessung der Regeneration. Wie das geht und warum’s funktioniert? Wir nehmen euch mit auf unseren Sommerurlaub in Wagrain-Kleinarl.

Jetzt sind wir also schon wieder in Wagrain-Kleinarl. Ob Sommer oder Winter, immer wieder zieht es uns zurück in diese Region. Warum? Weil wir dort das finden, was wir im Urlaub wirklich suchen: Erholung und echte Regeneration statt Überforderung und einer Fülle an To-dos. Nicht umsonst heißt es dort:
Mach keinen Urlaub – lass den Urlaub machen.
Region Wagrain-Kleinarl
Wir waren einige Tage im Sommer-Refugium zwischen Berg und herrlich schlechtem WLAN-Empfang und zeigen euch, wie es uns gelungen ist, endlich mal den Pausenknopf zu drücken. Die Gegend eignet sich bestens für Urlaub in Österreich mit der ganzen Familie, aber auch allein könnt ihr euch dort wunderbar eine Auszeit für Körper und Geist nehmen. Das Ziel ist hier nicht, möglichst viel zu machen, sondern einfach mal im Sein anzukommen.

Hoteltipp in Wagrain: Mariengut
Bei unserer Ankunft in Wagrain geht’s direkt zur gebuchten Unterkunft und wir sind gleich mal ziemlich baff: Das neu eröffnete Natur-Aparthotel Mariengut strahlt direkt die ersehnte Ruhe und Natürlichkeit aus. Die helle Holzfassade mit dem davor liegenden Naturteich liefert Postkartenidylle und bei der Rezeption werden wir richtig herzlich begrüßt. Genau genommen ist das Natur-Aparthotel Mariengut kein klassisches Hotel, ihr wohnt hier in sehr modernen, voll ausgestatteten Ferienwohnungen, einige davon inklusive Private Spa. Und das Beste: Ihr könnt jederzeit in den benachbarten Stallungen vorbeischauen und auf Tuchfühlung mit herzallerliebsten Miniaturpferden gehen.

Frühstück bekommen wir morgens aufs Zimmer durch ein raffiniertes kleines Kästchen und dabei bleiben keine Wünsche unerfüllt: Im Korb liegt frisches Gebäck, Butter, Marmeladen, Honig, Joghurt, Käse, Schinken, Speck sowie Obst und Gemüse. Außerdem könnt ihr mittags und abends im Hotel-Restaurant speisen. Ihr seid mit Kids unterwegs? Auch dann ist die Unterkunft ideal, denn alles ist sehr kinderfreundlich gestaltet, inklusive Bereichen zum Spielen und Toben. Und bei den Miniaturpferden sind die Kleinen sowieso in bester Gesellschaft – Spaziergänge mit den freundlichen Geschöpfen kann man übrigens buchen.

Sieben Alpakas sind eine Kuh
Mit vierbeinigen Kollegen gehts auch für uns gleich weiter, denn Maria vom Haus Hinterfürbach (nur eine Viertelstunde Fußweg vom Mariengut entfernt) lädt uns zu einer Alpakawanderung ein. An dieser Stelle sei erwähnt: An flauschigen Gefährten mangelt es in der Region Wagrain-Kleinarl wirklich nicht, wir fühlen uns wie bei Universum Extreme. Esel, Ziegen, Schafe, Kühe, Pferde, Hasen, Meerschweinchen und Katzen haben wir bereits erspäht, nun folgen also Alpakas. „Sieben Alpakas sind eine Kuh“, sagt Maria und meint damit: Eine Kuh benötigt so viel Futter wie sieben Alpakas. Must be farmer’s maths!

Die Paarhufer leben in zwei getrennten Ställen, Dirndln und Buam, und Maria stellt sie uns mit ihren Namen vor. Luna, Bella, Viola und Co fressen uns aus der Hand, mit den Burschen Amor und Brandy gehts dann auf Wanderung. Letztgenannter verhält sich, als hätte er ein wenig zu viel vom gleichnamigen Drink erwischt, doch insgesamt sind die Tiere sehr ruhig, gesellig und friedfertig. Kinder werden’s hier lieben. Maria ist mit Herzblut bei der Sache und wir merken, wie sehr sie an den Tieren hängt – zahlreiche lustige Anekdoten und allerlei Wissenswertes später schauen wir dann noch in ihrem kleinen Hofladen direkt beim Haus Hinterfürbach vorbei. Übrigens könnt ihr dort auch nächtigen.
Infos Alpakawanderung
- Fürbachweg 6 in Wagrain
- Gesamtdauer: 1,5 h
- Preis bis zu 3 Personen: 60 €
- Bitte keine Hunde mitnehmen
Bike & Hike: Kleinarler Hütte
Wenn man sich nicht zwischen radeln und wandern entscheiden kann, lautet die naheliegende Lösung: beides machen. Und dafür liefert der Sommerurlaub in Wagrain-Kleinarl geradezu ein Eldorado an Kombinationen. Wir borgen uns E-MTBs aus und machen uns damit auf den Weg zur Kleinarler Hütte. Etwa eine Stunde sind wir unterwegs, es geht über gut befahrbare Forst- und Schotterwege und bei jeder Kurve wird die Aussicht noch ein bisserl schöner.

Die Kleinarler Hütte wurde 2022 neu errichtet und ist ein echtes Schmuckstück. Auf der Speisekarte stehen klassische Hüttengerichte wie Kaspressknödel, Speckbrot und Kaiserschmarrn. Sowohl drinnen als auch draußen ist es einfach nur behaglich und eigentlich könnte man hier den ganzen lieben langen Tag verweilen – aber auf unserer Agenda wartet ja noch der Hike-part. Wir lassen die Räder also bei der Kleinarler Hütte stehen und machen uns zu Fuß auf den Weg zum Penkkopf.
Infos Bike & Hike Kleinarler Hütte & Penkkopf
- Strecke: 6,8 km
- Gesamtdauer: 2,5 h
- Anstieg: ca. 400 hm
- Per Pedal zur Kleinarler Hütte, per pedes zum Penkkopf

Regenerationsmomente rund um den Penkkopf
Direkt bei der Kleinarler Hütte geht der etwa 45-minütige Pfad hoch, er ist beschildert und nicht zu verfehlen (Erholung fängt beim entspannten Orientierungssinn an, oder?). Der steile Weg erfordert robustes Schuhwerk – dachten wir zumindest, bis uns später am Gipfelkreuz dann ein fröhlicher Herr barfuß entgegen marschierte. Alle, die nicht täglich in den Bergen unterwegs sind, greifen aber lieber doch zur Besohlung mit Profil.

Ganz am Anfang der Route finden wir ein Holztäfelchen mit einem QR-Code, der beim Scannen zu einer Regenerationsübung führt. Denn Wagrain-Kleinarl geht das Thema Regeneration ganzheitlich an, Körper und Geist sollen hier zurück in die Mitte finden. Die Regenerationszonen helfen dabei, Entspannung greifbar zu machen. Sie wurden mit den Wissenschaftler*innen und Mediziner*innen der Paracelsus Medizinischen Universität Salzburg aufgespürt und entwickelt. Hat also nichts mit Esoterik zu tun, denn die Wirkungsweisen sind klinisch bestätigt: etwa die Senkung des Cholesterinspiegels, Reduktion von Entzündungen im Körper und positive Auswirkungen aufs Herz-Kreislauf-System. Zu den Regenerationszonen könnt ihr spazieren, radeln oder wandern und findet dort hilfreiche Informationen, Übungen und Anleitungen zur Regeneration.

Am Gipfelkreuz angekommen, raubt uns dann mal nicht die Steigung, sondern das Panorama den Atem. Der Horizont ist von Gipfeln gesäumt und vor uns liegt nichts als Wald und Wiese. Wir widmen uns einer der Regenerationsübungen, bevor wir den Rückweg antreten. Stress? We don’t know her. So muss Sommerurlaub in Österreich.
Wanderung zum Tappenkarsee
„Fast schon kriminell fühlt sich das an“, meint meine Kollegin Fabienne, als wir oben ankommen, weil es so unerhört schön ist. „Oben“ heißt in dem Fall: am Tappenkarsee, nach einer zweistündigen Wanderung über Stock und Stein am nächsten Tag. Flipflops wären auch hier definitiv das falsche Schuhwerk, der Weg ist teilweise ziemlich steil und bedeckt von Geröll. Die meisten der querenden Wander*innen haben sogar Stöcke dabei. Das Smartphone mit Wanderapp könnt ihr allerdings stecken lassen, denn auch dieser Weg ist durchwegs klar gekennzeichnet.

Typisch Wagrain-Kleinarl ist auch hier das Ziel nicht, die Strecke möglichst schnell zu bezwingen, sondern im Hier und Jetzt zu sein: Also auch den Weg ganz bewusst wahrzunehmen. Klingt in der Theorie leicht gesagt, aber wie schaut das in der Praxis aus? Damit die Sache mit der Erholung wirklich spürbar wird, wurden auf diesem Weg neun Regenerationsmomente definiert. Obwohl beim Anstieg der Puls mal in die Höhe geht, entspannt der Körper im Wald: Mit jedem Höhenmeter nimmt etwa die Pollenbelastung ab und abgesehen vom Rauschen des Bachs wird es ganz leise.
Infos Tappenkarsee-Wanderung
- Start: Parkplatz Schwabalm
- Mautgebühr (vom Jägersee zum Parkplatz Schwabalm): 6 €
- Anstieg: ca. 600 hm
- Dauer: ca. 1,5 – 2 h
- Festes Schuhwerk und Trittsicherheit erforderlich

Murmeltier-TV auf der Tappenkarsee-Hütte
Der Bergsee, der euch nach der zweistündigen Wanderung schließlich eingebettet im traumhaften Panorama, empfängt, ist einfach nur hinreißend. Ziemlich kühl ist es hier oben auf fast 2.000 Höhenmetern. Nun könnt ihr euch zwischen zwei Einkehrmöglichkeiten entscheiden: die Tappenkarseealm und die Tappenkarsee-Hütte. Wir wählen letztgenannte, sie liegt noch ein paar Schritte weiter. Dort finden Gäste übrigens auch 70 Schlafplätze vor, falls man am Berg übernachten möchte. Wir haben’s leider nicht gemacht, aber nehmen uns das fürs nächste Mal vor, denn hier oben gibt es garantiert einen kolossal schönen Sternenhimmel.

„Dich kenn ich doch“, sagt der Herr, der unsere Bestellung – Brettljause, eh klar – entgegennimmt zu Fabienne, die diese Begegnung allerdings nicht sofort zuordnen kann. Schließlich stellt sich heraus: Der freundliche Herr hat sich vor einem halben Jahr im Winter bereits mit ihr im Skilift unterhalten. So ist das in der Region: Die Leute sind unfassbar herzlich und Begegnungen fühlen sich einfach echt an. Nachdem wir uns gestärkt haben und gerade den Rückweg antreten wollen, reicht uns der Mann Ferngläser und deutet in die Ferne: Murmeltiere! Da bleibt dann wirklich nur noch die Frage: Wo fängt zu viel des Guten eigentlich an?

Ruderboot fahren am Jägersee
Ein weiterer Ort zum Energietanken ist der gut erreichbare Jägersee. Sowohl von Kleinarl als auch aus Wagrain kann man dort einfach hin spazieren, laufen oder radfahren (kaum Steigung) – es gibt aber auch Busse, die direkt am See halten und für Autofahrende sind Parkplätze vorhanden. Ein Rundweg lädt mit gut 45 Minuten Fußmarsch zur Umrundung ein und wer statt der Beine mal die Arme arbeiten lassen möchte, kann sich beim Verleih ein Ruderboot checken.

Rund um den See verlieren sich unsere Augenpaare immer mal wieder im traumhaften Gipfelpanorama, die Ennskraxen ragt imposant direkt vor uns in die Höhe. Am Ufer lädt das Gasthaus am Jägersee zur Einkehr ein. Bei schönem Wetter kann man auf der Terrasse direkt am Wasser Platz nehmen und am besten nie wieder aufstehen.
Infos Jägersee:
- Einfach erreichbar von Wagrain und Kleinarl
- Zirka 45-minütige See-Umrundung zu Fuß
- Kleiner Ruderbootverleih
- Einkehrmöglichkeit: Gasthaus am Jägersee
- Viele Wander- und Radwege starten hier
Urlaub macht man nicht, auf Urlaub ist man
Die unangetastete Natur, die freundlichen Menschen (und Tiere!), die hohen Gipfel und klaren Bergseen der Region Wagrain-Kleinarl haben uns endlich einmal zur Ruhe kommen lassen. Hier könnt ihr euch wirklich auf euch besinnen und Körper und Geist mit neuer Energie versorgen, statt auch im Urlaub herumzuhetzen. Die Regenerationszonen helfen dabei, Entspannung wirklich spürbar zu machen. Denn nur das Handy zur Seite legen und „einfach mal nichts tun“ ist dann doch zu wenig Anleitung. Die Plätze geben euch konkreten Input, wie und wodurch ihr an verschiedenen Orten ganzheitlich regeneriert. Wir haben unseren Aufenthalt wieder sehr genossen und werden noch lange davon zehren.