Schlachthofviertel München (c) Lilli Wermuth | 1000things
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Warum München so viel cooler ist, als du glaubst

Lust auf einen Städtetrip, der dich überrascht? Hier kommen die coolsten Münchner Sehenswürdigkeiten, Stadtviertel und Aktivitäten abseits der Touri-Hotspots.

Zugegeben: Der bayerischen Hauptstadt eilen so manche Vorurteile voraus, von denen selbst wir uns nicht ganz freisprechen konnten. München ist so Schickimicki, voller biertrinkender Trachten-Fans und ein bisserl steif. Deshalb waren wir selbst zwei Tage dort und stellten erleichtert fest: Stimmt nicht! Nämlich so überhaupt nicht! Die Stadt an der Isar ist so viel jünger, lässiger und vor allem entspannter als man denkt. Vielleicht muss man aber auch wissen, wo man danach sucht. Wir haben uns vor allem im Schlachthofviertel und in Haidhausen umgesehen und die coolsten Ecken und Aktivitäten Münchens für dich gefunden.

München (c) Lilli Wermuth | 1000things
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Anreise und Hotel in München

Die rund viereinhalbstündige Fahrt von Wien nach München mit dem Zug vergeht im Nu und spuckt dich am Hauptbahnhof oder am Ostbahnhof aus. Als passende Unterkunft können wir dir das MOMA 1890 am Orleansplatz beim Ostbahnhof empfehlen. Die tolle Lage in Haidhaisen ermöglicht viele To-dos in der Nähe – Cafés, Interieur-Shops und Concept-Stores sind innerhalb von Minuten zu Fuß erreichbar. Das Hotel ist ein denkmalgeschütztes Gebäude und besticht bereits von außen mit seinem netten Türmchen. Im Inneren des Boutique-Hotels warten 51 individuell gestaltete Zimmer, ein tolles Frühstücksbuffet, eine Lounge und ganz viel Gastfreundschaft mit familiärer Atmosphäre auf dich.

Hotel München (c) Lilli Wermuth | 1000things
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Das coole Schlachthofviertel auschecken

München mit der Coolness von Berlin oder New York zu vergleichen, ist vermutlich etwas hochgegriffen, aber durchaus möglich. Denn: Das Schlachthofviertel ist das urbane Zentrum, die liberale Seele und der raue Schmelztiegel der Stadt. Das Viertel ist genau genommen ein Unterviertel der Isarvorstadt und wird von den Münchner*innen auch als Bauch der Stadt beschrieben. Warum? Weil hier früher Lebensmittel für die Stadtproduktion angeliefert und verarbeitet wurden. Und das bis heute, denn der Schlachthof selbst ist seit 1878 in Betrieb.

Schlachthofviertel München (c) Lilli Wermuth | 1000things
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Die Graffiti-Szene in München

Und warum ist das Viertel eigentlich cool? Am Gelände befindet sich die längste, legale Graffiti-Mauer des Zentrums. Die bunten Tags leuchten hier aber aus jeder Himmelsrichtung von Wänden, ausrangierten Bahnwägen und Gebäudevorsprüngen hervor. Übrigens: Wusstest du, dass München die erste deutsche Stadt war, die auf den Graffiti-Hype aus New York aufgesprungen ist? Als der Trend in den 80er-Jahren nach Europa schwappte, machten sich einige Jugendliche in einer Nacht-und-Nebel-Aktion auf den Weg zum Bahnhof Geltendorf und besprühten einen gesamten Zug von oben bis unten – der allererste sogenannte Wholetrain war entstanden. Bis heute gilt München als Mekka für Sprayer*innen, was am Gelände des Schlachthofes besonders deutlich wird.

Schlachthofviertel München (c) Lilli Wermuth | 1000things
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Urbaner Kreativ-Hotspot für alle

Das Highlight des Schlachthofviertels ist das Kulturprojekt Bahnwärter Thiel. Das weitläufige Gelände ist ein urbaner und pulsierender Ort, an dem du auf Schritt und Tritt über ganz viel Kunst und Kultur stolperst. Die über 70 Ateliers mit mehr als 120 Nutzer*innen in bunten U-Bahnwägen, umgebauten Schiffscontainern und Gondeln sind ein wildes Gewirr an Urban Gardenings, Proberäumen, Open Workspaces, Werkstätten und mehr. Besuchen kannst du das Gelände jederzeit. Vor allem sorgt das Kulturhaus bei Konzerten, Clubnächten, Flohmärkten, Lesungen und Theaterabenden für Entertainment. Apropos Club: Besonders cool ist ein Besuch im Club Bahnwärter Thiel. Der Techno-Schuppen öffnet regelmäßig sein sperriges Gittertor, hinter dem bekannte DJs die Nacht zum Tag werden lassen – fette Beats, Mitternachtssnacks und crazy Interieur inklusive. 

Schlachthofviertel München (c) Lilli Wermuth | 1000things
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Schlachthofviertel München (c) Lilli Wermuth | 1000things
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Noch ein Tipp für noch mehr Augen-Wow: Machst du einen Schlenker hinters Gelände, wirst du dich vielleicht kurz fragen, ob du versehentlich an einem Hafen gelandet bist. Über der Lagerhausstraße auf stillgelegten Zuggleisen steht ein ehemaliger Dampfer – die Alte Utting. Das Ausflugsschiff wurde vor vielen Jahren vom Ammersee in das Schlachthofviertel verfrachtet und dient heute als Restaurant mit Biergarten, Ausstellungsort, Eventlocation für Partys und mehr.

Alte Utting München (c) Lilli Wermuth | 1000things
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Apropos Events: Direkt am Gelände des Schlachthofviertels steht außerdem das Volkstheater. Auf den drei Bühnen des Hauses kannst du täglich Konzerte, Theaterstücke, Lesungen, Diskussionsformate und weitere Aufführungen besuchen.

München Volkstheater (c) Lilli Wermuth | 1000things
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Haidhausen: Ein Stück Paris in München

Was uns bei unserem Streifzug durch München auffällt: Die Stadt ist super divers. Das wird uns vor allem beim nächsten Viertel bewusst: Haidhausen. Im Gegensatz zum rauen Schlachthofviertel ist Haidhausen ruhig, familiär, grün, aufgeräumt – aber auf keinen Fall weniger hip. Wo die Isar die Stadt in Ost und West teilt, befindet sich rechts davon das idyllische Haidhausen. Sobald man ein paar Minuten durch das Grätzel spaziert, fallen einem sofort zwei Dinge auf: 1. die symmetrisch gestalteten Plätze wie Pariser Platz, Bordeauxplatz oder Weißenburger Platz. Und 2. die französischen Straßennamen wie Sedanstraße, Orleansstraße oder Gravelottestraße. All diese Bezeichnungen erinnern an den Deutsch-Französischen Krieg und sind der Grund, warum Haidhausen auch Franzosenviertel genannt wird.

Haidhausen München (c) Lilli Wermuth | 1000things
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Wo München noch ein Dorf ist

Ein Start-Tipp für einen besonders beschaulichen Spaziergang ist der Wiener Platz. Mit seinen Marktständen, kleinen Cafés an der Ecke, imposanten Gründerbauwerken und dem Blick auf die gotische Johanniskirche macht er Lust auf mehr Entdeckungen. Und die liegen nur einen (Ziegel-)Steinwurf entfernt. Sowohl hier als auch ein paar Meter weiter, findest du Zeugen vergangener Zeiten: die Herbergshäuser. Die kleinen, renovierten Häuschen aus den 1850er Jahren bilden entlang kleiner Gässchen ein Stadtbild, das an eine beschauliche Dorf-Idylle erinnert. Zwischen Kopfsteinpflaster, Brunnengeplätscher und Vogelgezwitscher spazierst du die Preysingstraße – eine der schönsten Straßen Münchens – entlang und tauchst dabei immer tiefer in ein ganzes Herbergsviertel ein. 

Haidhausen München (c) Lilli Wermuth | 1000things
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Münchner Lebensgefühl hochleben lassen

Wenn du nach ganz viel Träumen und Staunen im Herbergsviertel Hunger bekommst, kehr am besten zum Wiener Platz zurück. Im Hofbräukeller samt Biergarten kannst du es dir mit einer Riesen-Brezn, Weißwurst und der obligatorischen Mass Bier – egal ob mit oder ohne Alkohol – unter den Kastanienbäumen so richtig gemütlich machen. Was wir nicht wussten: Früher wurden unter der gesamten Stadt Bierfässer gelagert. Und damit die unterirdischen Lagerräume lange kühl blieben, lies man darüber Kastanienbäume pflanzen. Sobald die Baumkronen den nötigen Schatten spendeten, wurde sich darunter versammelt und so entstand die Biergarten-Kultur, die man heute überall kennt und feiert. 

Biergarten München (c) Lilli Wermuth | 1000things
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Unsere Restaurant-Tipps für München

Auch wenn Weißwürste, Schweinshaxe und Brezn die bayrische Dreifaltigkeit bilden, hat München kulinarisch ziemlich viel zu bieten. Bei unseren Entdeckungen durch die zwei Viertel Haidhausen und Schlachthofviertel sind wir auf einige tolle Schmankerl gestoßen, die uns richtig gut geschmeckt haben.

Fortuna: Bella Italia zum Frühstück

Einmal nach Venedig träumen: Bei Fortuna Café Bar in Haidhausen gibts von Panini mit Ziegenkäse über Ciabatta mit Grillgemüse bis hin zu Pistaziencroissants italienische Schmankerl. Und mit einem Affogato im Freien samt Blick auf die ruhige Straße fühlt sich hier ein Vormittag gleich wie Kurzurlaub an.

Café München (c) Lilli Wermuth | 1000things
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Restaurant am Roecklplatz: Bester Sonntagsbrunch

In der Nähe der Isar liegt das Roecklplatz. Am besten stattest du dem Restaurant am Wochenende einen Besuch ab, denn sonntags gibts hier von 11 bis 16 Uhr einen wunderbaren Brunch. Von Shakshuka über Wiener Schnitzel bis Waffeln bekommst du alles, was dein gemütliches Schlemmer-Herz begehrt. Besonders toll, weil unterstützenswert: Im Roecklplatz finden junge Menschen aus schwierigen Lebensverhältnissen einen Ausbildungsplatz, an dem sie Perspektive und ein Wir-Gefühl bekommen. We like!

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Giorgia Trattoria: Coole Italo-Vibes

Apropos Italienurlaub: Mittags oder abends können wir dir die Giorgia Trattoria wärmstens empfehlen. Wärmen kannst du dich hier übrigens selbst mit hausgemachter Pasta: Der Star des Nudelhauses ist die Trüffelpasta. Die Rigatoni mit würziger Tomatensoße sind ebenfalls ein Träumchen. Lass dir auch auf keinen Fall das Tiramisu entgehen und nimm unbedingt Handy oder Kamera mit in dieses Restaurant. Fotos wirst du nämlich nicht nur vom köstlichen Essen knipsen, sondern fix auch das unglaublich schöne Blumen-Interieur für Instagram festhalten wollen. 

Restaurant München (c) Lilli Wermuth | 1000things
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Khanittha im Werksviertel: Thai before the view

Hinter dem Ostbahnhof und angrenzend an Haidhausen findest du direkt das Werksviertel. Wenn du Lust auf Thai hast, komm unbedingt im Khanittha vorbei. Die gemischte Veggie-Vorspeisenplatte ist ein Must-try. Das Besondere an diesem Lokal sind die offene Live-Küche sowie der Night-Market-Flair, der an die wuselnden Straßen Bangkoks erinnert. Wer noch Lust auf einen Sundowner hat, steigt im angrenzenden Gasteig die Stufen hinauf. Ganz oben erwartet dich eine riesige Dachterrasse mit Holzmöbeln, Drinks, noch mehr Snacks und Dschungel-Vibes im Boho-Stil. 

München Ausblick (c) Lilli Wermuth | 1000things
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Ciao Chang: Japanisch-bayrische Fusion-Kitchen

Einmal über die Isar rüber und schon landest du im Glockenbachviertel. Unser Tipp, wenn du auf ausgefallene und exotische Küche stehst, die trotzdem eine Prise Hausmannskost hat: Ciao Chang in der Holzstraße. Das Restaurant vereint japanische Küche mit bayerischer Tradition und heraus kommen Gerichte wie Karfiol- aka Blumenkohl-Karaage, Tempura-Spargel, Miso-Carbonara oder Melanzani- aka Auberginen-Katsu. Unbedingt hin!

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Szia Szia: Langos next Level

Zugegeben: Der Viktualienmarkt ist weder ein Geheimtipp noch in der Nähe unserer beiden erkundeten Viertel. Wenn wir dir aber sagen, dass der Langos mit Austernpilzen einen Abstecher in die Innenstadt wert ist, dann bitte glaub uns. Bei Szia Szia gegenüber der Frauenstraße findest du die ungarischen Fladenbrote neu inszeniert, darunter Langos mit Forelle, veganen Toppings und mehr – tolle Weinauswahl inklusive.

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Artikel aktualisiert am 13.06.2025
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