
Das erwartet euch bei einer Alpenüberquerung von Garmisch-Partenkirchen nach Südtirol
Die Alpen von Norden nach Süden überqueren – das hat unsere Autorin Sonja zu Fuß gemacht und gibt euch die wichtigsten Infos zur Wanderung von Garmisch-Partenkirchen in Bayern bis nach Sterzing in Südtirol.


Einmal über die Alpen gehen, dafür muss man unendlich viele Kilometer in den Waden haben – so zumindest meine Vorstellung. Und auch, wenn meine Wanderschuhe mittlerweile tatsächlich weit entfernt von ihrer Jungfräulichkeit sind, ist die Mission Alpenüberquerung keine, die nur Extremsportler*innen vorbehalten ist. Zumindest, wenn man – so wie ich – von Norden nach Süden unterwegs ist. Genauer: von Garmisch-Partenkirchen nach Sterzing in Südtirol.
Wie ich das genau angestellt habe, welche Etappen ich besonders schön fand, und was ihr dafür können solltet, verrate ich euch hier – Rabattcode für eure eigene Tour inklusive.
Ist eine Alpenüberquerung was für mich?
Wenn ihr regelmäßig Sport macht, im Alltag etwa gerne mit dem Fahrrad unterwegs seid, euch zuletzt auch beim Laufen wiedergefunden habt oder sowieso Berggämse mit etwas Erfahrung seid, dann ist eine Alpenüberquerung in einer Woche wirklich bewältigbar. Klar, ein Spaziergang wird es nicht, aber auf der Strecke von Garmisch-Partenkirchen nach Sterzing gibt es keine Passagen, wo gute Ausdauer und Trittsicherheit nicht ausreichen würden. Vor technisch komplizierten Stellen müsst ihr euch bei der Route, die ich gemacht habe, nicht fürchten.


Tag 1: Garmisch-Partenkirchen – Mittenwald
Der erste Tag auf dieser Route ist perfekt, um sich einlaufen. Viele Höhenmeter legt ihr nämlich nicht zurück – wenn ihr es so macht wie wir, und den allerersten Aufstieg mit der Gondel von Garmisch-Partenkirchen abkürzt. Das mag zwar faul klingen, aber nach Südtirol sind es sowieso noch genug Kilometer und weil Garmisch nicht unbedingt ein Geheimtipp ist, lohnt es sich, möglichst früh loszustarten und schnell Meter zu machen. Los geht es also von der Bergstation des Eggbauerlifts und vorerst recht gemütlich über grüne Hügel.
Dafür könnt ihr nachher länger am wunderschönen Lautersee entspannen. An Sommerwochenenden ist hier die Hölle los, wenn man aber unter der Woche vorbeiwandert, badet man ganz entspannt. Die Etappe ist sehr dankbar, weil ihr nicht viel schwitzt, aber die Zugspitze ständig im Blick habt und direkt am schönen Schloss Elmau vorbeikommt, wo erst 2022 ein G7-Gipfel stattgefunden hat.
Die wichtigsten Infos zu Etappe 1:
- Distanz: ca. 16 km
- Dauer: ca. 5 h
- 300 hm bergauf
- 600 hm bergab
Highlights:
- Schloss Elmau
- Lautersee
- Blick auf die Zugspitze
- Spaziergang durch Mittenwald


Tag 2: Axamer Lizum – Stubaital
Ich muss ehrlich mit euch sein: Der erste Tag hat mit etwas geendet, bei dem ich mindestens 1,5 Augen zudrücken muss: Einer Autofahrt. Bei geführten Alpenüberquerungen ist es nämlich üblich, den Teil über das Inntal abzukürzen, da die Strecke zu Fuß offenbar nicht wirklich gut machbar ist. Wer nicht schummeln will, kann hier noch zwei Zusatztage einlegen.
Verzichtet ihr darauf, startet ihr am zweiten Tag direkt mit einem steilen Anstieg zum Halsl. Das Brennen in den Waden lohnt sich, denn oben angekommen macht sich wie aus dem Nichts ein beeindruckendes Panorama auf, und ihr könnt das Stubaital schon Stunden vor der Ankunft sehen. Ein mindestens genauso großes Highlight der Etappe ist ein Zwischenstopp bei der Pfarrachalm, wo ihr ein Extra-Turbo in Form von Knödeln tanken könnt.
Wo genau ihr im Stubaital genau übernachtet, ist euch überlassen, wir lassen nur als Hinweis da, dass Fulpmes das 1000things Ranking 2025 gewonnen hat.
Die wichtigsten Infos zu Etappe 2:
- Distanz: ca. 14 km
- Dauer: ca. 6 h
- 600 hm bergauf
- 1200 hm bergab
Highlights:
- Kalkkögel-Panorama
- Übergang über das Halsl
- Knödel auf der Pfarrachalm


Tag 3: Stubaital – Gschnitztal
Der dritte ist der herausforderndste, aber auch schönste Tag dieser Tour über die Alpen. Denn es geht von Mieders zuerst mit der Gondel hoch (ja, auch den Teil könnte man zu Fuß zurücklegen) und dann auf den Blaser. Seinen zuerst dubios klingenden Namen hat er daher, dass es oben immer windig zugeht.
Zuerst aber kommt ihr nach einer Stunde entlang eines relativ ebenen Schotterwegs am Kloster Maria Waldrast vorbei, in dem einfach noch ein Mönch wohnt. Dass er sich hier oben auch alleine so wohlfühlt, liegt vielleicht an dem Wunder-Wasser, das vor der Kapelle aus dem Boden schießt. Ihm wird nachgesagt, für Magie zu sorgen, und es ist offenbar tatsächlich mit überdurchschnittlich viel Mineralstoffen ausgestattet.


Die braucht man auch, weil ab dann kommt der Anstieg der Woche und es wird richtig, richtig anstrengend. Der Blaser ist kein Berg für einen Kindergartenausflug, aber oben werdet ihr mit einem unglaublichen 360-Grad-Panorama begrüßt, könnt sowohl nach Italien, als auch nach Deutschland winken und seht somit fast ganz Tirol.
Die wichtigsten Infos zu Etappe 3:
- Distanz: ca. 15 km
- Dauer: ca. 7 h
- 850 hm bergauf
- 1230 hm bergab
Highlights:
- Kloster Maria Waldrast
- Blaser mit Ausblick
- Panoramaweg ins Gschniztal



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Tag 4: Gschnitztal – Obernbergtal
An Tag vier der Alpenüberquerung geht es vom Gschnitztal ins Oberbergtal. Euch erwartet erneut ein wirklich schöner Aufstieg, bei gutem Wetter sogar samt Blick bis zum Olperer im Zillertal. Wer die Käsespätzle in den letzten Tagen immer brav aufgegessen hat, hat vielleicht sogar so viel Glück wie wir uns kann bis zu den Dolomiten sehen – und damit natürlich schon zum Endziel: Südtirol.
Weil ein Gipfelkreuz für euch Gipfelstürmer*innen mittlerweile ja nicht mehr weltbewegend ist, könnt ihr jenes von Gries nach einem kurzen Fotostopp links liegen lassen und eure Mittagspause am Lichtsee planen. Der Bergsee liegt nämlich nicht nur wunderschön eingebettet in Almwiesen, sondern ist auch zum Schwimmen geeignet. Wer etwas Schatten oder ein sichtgeschütztes Fleckchen zum Erleichtern sucht, wird bei einer kleinen Hütte in der Nähe fündig.
Die wichtigsten Infos zu Etappe 4:
- Distanz: ca. 16 km
- Dauer: ca. 7 h
- 1050 hm bergauf
- 850 hm bergab
Highlights:
- Lichtsee
- Blick auf den Olperer & Dolomiten
- Abstieg ins ruhige Obernbergtal



Tag 5: Schmugglerpfade & Italien, Obernbergtal – Gossensass
Es wird ernst und geht nach Italien! Aber davor kommt ihr nicht nur am letzten Bergsee, sondern auch einem der schönsten von ganz Österreich vorbei. Am Obernberger See müsst ihr unbedingt eine ausgiebige Pause machen, und auch die kleine Pfarrkirche auf der Halbinsel samt ihrer Deckenbemalung bewundern. Schwimmen ist hier (offiziell) nicht erlaubt.
Aber das wirkliche Highlight des Tages steht noch an: Über Wege, auf denen früher tatsächlich geschmuggelt wurde, geht es nun steil bergauf und über das Sandjoch nach Italien. Ein Länder-Schild sucht man oben zwar vergeblich, aber der Grenzstein steht noch als dankbares Fotomotiv. Im Tal und Gossensass angekommen, ist Eis und/oder Espresso natürlich Pflicht.
Die wichtigsten Infos zu Etappe 5:
- Distanz: ca. 16 km
- Dauer: ca. 5,5 h
- 780 hm bergauf
- 1100 hm bergab
Highlights:
- Obernberger See
- Schmugglerpfade über das Sandjoch
- Grenzüberquerung nach Italien



Tag 6: Dolomieweg & Ziel Sterzing, Gossensass – Sterzing
Auch, wenn ihr schon am Vortag nach Südtirol gegangen seid: Die Alpen sind noch nicht überquert. Deswegen geht es noch für einen Tag ins schöne Örtchen Sterzing, dem eigentlich viel mehr Aufmerksamkeit gebührt. Dafür wandert ihr von Gossensass erst rauf zur Ladurnerhütte und über den Panorama-Dolomieweg zur Jörgnerkaser-Hütte. Wer dort vorbeigeht, ohne einen Kaiserschmarrn zu essen, tut unserer Meinung nach etwas Illegales.
Zum Glück müsst ihr mit Apfelmus im Bauch kaum noch Höhenmeter zurücklegen – und es geht gemütlich in einer halben Stunde zum letzten Gipfel der Wanderung. Wenn die Puste dann aus ist, kommt ihr in zehn Minuten zur Bergstation der Seilbahn und könnt nach Sterzing einschweben – und das ist wirklich ein würdiger Abschluss.

Wer danach übrigens noch immer nicht genug hat, kann theoretisch innerhalb einer Woche bis zum Gardasee weitergehen. Dort sind die Alpen dann wirklich finito, und ihr müsst auch nicht mehr so viele Höhenmeter bezwingen.
Die wichtigsten Infos zu Etappe 6:
- Distanz: ca. 10 km
- Dauer: ca. 6 h
- 470 hm bergauf
- 300 hm bergab
Highlights:
- Dolomieuweg (6-Alpenweg)
- Kaiserschmarrn bei der Jörgnerkaser-Hütte
- Einzug in Sterzing


Motivation gefällig?
Wenn ihr jetzt Lust habt, das Abenteuer mit genauso grandiosen Bergwanderführer*innen wie ich anzugehen, dann kann ich euch Alps & More empfehlen – besonders die Touren, die Gudrun und Martina leiten. Und weil ich weiß, dass bei einer Fernwanderung wie dieser alles an Zusatz-Motivation gerne angenommen wird, habe ich einen Rabattcode für euch: Wer mit dem Code „1000things“ bucht, spart sich 8 Prozent auf die Reise und kann sie in Kaiserschmarrn investieren.
Meine Highlights der Alpenüberquerung
- Start in Garmisch-Partenkirchen mit Zugspitzen-Panorama
- Blaser mit 360°-Blick
- Grenzübergang nach Italien
- Panoramaweg zum Lichtsee
- jedes einzelne Gipfelkreuz samt Foto
- Obernberger See
- Eis in Sterzing


Worauf ihr achten solltet
- unbedingt genug Wasser bzw. Wasserflaschen zum Auffüllen mitnehmen. Am Weg gibt es immer wieder Bäche oder Möglichkeiten zum Füllen in der Hütte, aber ein Liter wird nicht reichen.
- Schutz für den Kopf bzw. Sonne
- Sonnencreme
- sehr früh buchen, falls ihr eigene Hütten oder Übernachtungsmöglichkeiten organisieren wollt.
- Plant euch in Garmisch-Partenkirchen mindestens einen Zusatztag ein und schaut am Eibsee oder der Zugspitze vorbei.